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Rotbauchunke (Bombina bombina) - Informationen und Wissenswertes
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Rotbauchunke (Bombina bombina)

Rotbauchunke (Bombina bombina)  Rotbauchunke (Bombina bombina) © M.Gebel

Systematik

Klasse

Lurche (Amphibia)

Ordnung

Froschlurche (Anura)

Überfamilie

Discoglossoidea

Familie

Unken (Bombinatoridae)

Gattung

Unken (Bombina)

Artname

Rotbauchunke (Bombina bombina)

Aussehen und Kennzeichen

Die Rotbauchunke (Bombina bombina) gehört zu den zwei heimischen Unkenarten. Neben ihr kommt auch noch die Gelbbauchunke (Bombina variegata) in Mitteleuropa vor. Die Rotbauchunke erreicht eine Körperlänge von ungefähr 5 cm. Sie ist unterseitig orange-rot, manchmal auch gelblich gefärbt. Die rötliche Befleckung nimmt dabei weniger als fünfzig Prozent der Fläche ein. Die Oberseite ist einheitlich bräunlich gehalten, mit schwarzen Hornhöckerchen auf den Warzen. Die dunklen Bereiche der Flanken und der Unterseite sind mit weißen Punkten übersät. Der Ruf der Rotbauchunke besteht aus einem eintönigen, aber recht voluminösen 'uuuh-uuuh-uuuh', das besonders dann klangvoll ist, wenn das aufgeblasene Männchen im Wasser liegend fast den ganzen Körper als Resonanzkörper benutzt. Die Ruffrequenz ist temperaturabhängig, jedoch werden pro Minute niemals mehr als 35-40 Rufe geäußert. Häufig rufen mehrere Unken gleichzeitig, sodass ein schallender und prägnanter Chorgesang im Wasser ertönt.

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungskarte von der Rotbauchunke (Bombina bombina)

Die Rotbauchunke (Bombina bombina) ist im Gegensatz zur Gelbbauchunke (B. variegata) eine ausgesprochene Tieflandart. Ihr Verbreitungsgebiet reicht im Westen bis ins Wesergebiet und nach Dänemark, im Norden bis in die baltischen Staaten, im Osten bis zum Ural und im Südosten bis zum Schwarzen Meer. Zum bevorzugten Lebensraum gehören pflanzenreiche Kleingewässer des Tieflandes. Doch auch vegetationsreiche Uferbereiche größerer Gewässer werden besiedelt, wenn die Flachwasserbereiche ausreichend ausgedehnt sind, genügend schlammigen Untergrund und angemessene, warme Temperatur bieten. In der Schweiz ist die Rotbauchunke (Bombina bombina) aufgrund fehlender Tieflandbereiche nicht heimisch. In Österreich beschränkt sich ihr Vorkommen fast ausschließlich auf das Burgenland.


Jahreszyklus der Rotbauchunke in Deutschland

Rotbauchunke Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Winterruhe
Aktivitätsphase
Laichzeit
Jungtiere

Vorkommen D, A, CH

  • Deutschland: vom Aussterben bedroht 
  • Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt
  • Österreich: vorhanden | gefährdet
  • Schweiz: nicht vorhanden | keine heimische Art 

Wissenswertes

Die Rotbauchunke (Bombina bombina) zählt zu den aquatisch lebenden Amphibien. Im Frühjahr und im Sommer hält sie sich in Gewässern auf. Sie zählt zu den tag- und nachtaktiven heimischen Lurchen. Die Winterruhe findet jedoch auf dem Lande in verlassenen, unterirdischen Mäusegängen oder in sonstigen Tierhöhlen statt. Die Überwinterung reicht in Mitteleuropa bis zum Ende des Monats März, bei kalter Witterung bis Anfang April. Etwa zwei Wochen nach Beendigung der Winterruhe kommt es zur Verpaarung, bei der die weibliche Rotbauchunke mehrere kleine Eipakete an Wasserpflanzen oder auf dem Grund des Gewässers platziert. Bis zur Metamorphose vergehen je nach Wassertemperatur und Nahrungsangebot zwei bis drei Monate. Auch die Rotbauchunke zeigt bei Gefahr den Unkenreflex. Dabei biegt sie ihren Rücken zu einem kahnartigen Hohlkreuz und verdreht ihre Vorder- und Hinterbeine nach vorne, sodass die leuchtenden roten Flecken der Bauchunterseite sichtbar werden. Diese Strategie erzielt bei einigen Prädatoren wie Rallenvögeln durchaus Wirkung - der Lurch wird aus Skepsis verschmäht.

Fotos von der Rotbauchunke (Rana arvalis)

Rotbauchunke (Bombina bombina)

Ruf der Rotbauchunke

Autor: Markus Gebel